Am 30.9.2005 wurden in der dänischen Tageszeitung „Jyllands-Posten“ unter dem Namen Das Gesicht Mohammeds (dän.. Muhammeds ansigt) zwölf Karikaturen veröffentlicht. Grund dafür war, daß sich der dänische Kinderbuchautor Kåre Bluitgen lange vergeblich bemüht hatte, für sein Buch „Der Koran und das Leben des Propheten Mohammed“ („Koranen og profeten Muhammeds liv“, herausgegeben 2006) Illustratoren zu finden. Schließlich waren doch noch zwölf Personen bereit, welche ihre jeweilige Darstellung der o.e. Zeitung zur Verfügung stellten. Als am 17.10.2006 die ägyptische Zeitung Al-Faǧr (الفجر) die Bilder ebenfalls brachte, fielen die Reaktionen unspektakulär aus. Selbst die jordanische Zeitung Šîḥân (شيحان) konnte drei der 12 Abbildungen zeigen und schrieb sogar kommentierend dazu:„Was ist schlimmer? Solche Bilder oder Selbstmordanschläge?“ Die Situation änderte sich erst durch eine gezielt-provokative Kampagne, welche inzwischen aufgedeckt worden ist. Zu danken ist dies einerseits dem Dänischen Institut für Internationale Studien mit der Publikation Jihad in Denmark. An Overview and Analysis of Jihadi Activity in Denmark 1990-2006 wie andererseits den zwei dänischen Journalisten John Hansen und Kim Hundevadt als Autoren des Buchs „Der Provokateur und der Prophet“.
Demnach standen hinter den bald länderübergreifend entstehenden Ausschreitungen von Muslimen als Initiatoren fünf Imame unter ihrem Anführer Imam Raed Hlayhel, welche von Zeit zu Zeit in einer Moschee im dänischen Aarhus zusammenkamen, die wegen ihrer islamistischen Ausrichtung schon wiederholt Schlagzeilen gemacht hatte, ganz besonders aber in der Zeitung Jyllands-Posten kritisiert worden war. Der den Muslimbrüdern nahestehende Hlayhel war dann auch der Urheber eines umfangreichen Aktionsplan, der u.a. vorsah, die in Dänemark vertretenen Botschafter islamischer Länder, bedeutende religiöse Führer der islamischen Welt sowie deren Medien zu kontaktieren und zum Protest gegen die Veröffentlichungen aufzufordern. Auch ein weltweiter Boykott dänischer Waren sollte durchgesetzt werden. Am 2.10.2005 gelang sogar eine von zehn islamischen Organisationen besuchte Zusammenkunft in Kopenhagen zur Beratung der weiteren Vorgehensweise. Daraufhin erstellten die beiden in Dänemark wirkenden Imame Aḥmad Abû Laban und Aḥmad ʽAkkârî ein Dossier (bekannt als: ملف عكّاري لبن), in welches sie zwei Karikaturen einfügten, die mit keiner der 12 tatsächlich von Jyllands-Posten editierten Darstellungen übereinstimmten. Allerdings waren diese sehr wohl geeignet, Aufruhr bei gläubigen Muslimen zu erregen: sie zeigten zum einen Muḥammad mit einem Schweinegesicht, zum anderen einen betenden Muslim, den ein Hund bestiegen hatte und mit ihm zu kopulieren versuchte. Damit reisten sie durch die verschiedenen islamische Länder und entzündeten die eskalierenden Proteste gegen die vermeintlich dänische Verunglimpfung des islamischen Propheten wie der Muslime an sich.
Bei jeglicher Diskussion sollte der Gegenstand derselben auch bekannt sein. Daher wird an dieser Stelle auf eine Seite verlinkt, welche die streitgegenständlichen Karikaturen zeigt:
http://www.brusselsjournal.com/node/698
Muḥammad wurde auch in der islamischen Welt vielfach dargestellt. Einige Bilder zeigt diese Seite:
http://www.zombietime.com/mohammed_image_archive/islamic_mo_full/
Dazu noch ein Zitat:
„Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) würde es begrüßen, wenn deutsche Zeitungen dem Beispiel dänischer Blätter folgten und die umstrittene Mohammed-Karikatur abdruckten. Schäuble sagte der „Zeit“, er habe Respekt davor, dass die dänischen Zeitungen die Zeichnung erneut publiziert hätten. „Eigentlich müssten jetzt alle europäischen Zeitungen diese Karikaturen abdrucken, und zwar mit der Erklärung: Wir finden sie auch miserabel, aber die Inanspruchnahme von Pressefreiheit ist kein Grund, Gewalt zu üben“, sagte der Minister. Hier gelte das Motto: „Wir lassen uns nicht auseinanderdividieren.“(Welt, 27.2.08, http://www.welt.de/politik/article1730511/Schaeuble-will-mehr-Mohammed-Karikaturen.html).
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Einer der damals mit-planenden Imame, Ahmed Akkari [Aḥmad ʽAkkârî], ein (1978) geborener Libanese, hat sich inzwischen gewandelt, die Dänen öffentlich um Verzeihung gebeten, sich vom Islam abgewandt und über die damaligen Vorgänge ein Buch veröffentlicht mit dem Titel: „Min Afsked med Islamismen – Muhammedkrisen“, zu Deutsch: „Mein Abschied vom Islamismus – Muhammedkrise“. Bislang ist es nur auf Dänisch erhältlich.